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Wohnungsbrand: Feuerwehr verhindert Übergreifen der Flammen
Einem aufmerksamen Motorradfahrer und dem schnellen Eingreifen der Zeiler Feuerwehr ist es zu verdanken, dass sich ein Feuerdrama wie im Januar diesen Jahres nicht wiederholte. Am Freitagvormittag gegen 11:30 Uhr entdeckte der Zeuge Rauch aus dem Fenster einer Wohnung in der Adalbert-Stifter-Straße und löste sofort einen Notruf aus.
Die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt alarmierte die Freiwillige Feuerwehr Zeil mit dem Stichwort “Personen in Gefahr”, da zu diesem Zeitpunkt nicht klar war, ob sich Menschen in der Brandwohnung im zweiten Obergeschoss befanden. Beim Eintreffen der Feuerwehr schlugen bereits die Flammen aus dem Fenster. Nach der Erkundung vor Ort konnte Kommandant und Einsatzleiter Tobias Hetterich zumindest in Sachen Menschenrettung Entwarnung geben: “Der Mieter war zum Zeitpunkt des Brandes nicht in seiner Wohnung”. Dennoch war viel Manpower gefordert, denn das Feuer wütete in gleich zwei Zimmern. Umgehend wurden weitere Kräfte der Feuerwehren Schmachtenberg, Ziegelanger und Sand nachalarmiert. Mit 50 Feuerwehrmännern und -frauen sowie dem Einsatz der Zeiler Drehleiter konnte der Brand rasch unter Kontrolle gebracht werden. Dazu waren unter anderem auch drei Trupps mit Atemschutz direkt in der Wohnung eingesetzt. Nach Abschluss der Löscharbeiten kontrollierten die Feuerwehrler mit der Wärmebildkamera die beiden total zerstörten Räume, das Wohnzimmer und die Küche, nach versteckten Glutnestern. Ein Bild der Lage machten sich auch Kreisbrandinspektor Peter Pfaff, Kreisbrandmeister David Amling und Bürgermeister Thomas Stadelmann, der sich auch um die weitere Unterbringung der Bewohner der ausgebrannten Wohnung kümmerte.
Verletzte gab es glücklicherweise keine. Die restlichen Mieter des Sechs-Familienhauses wurden genauso wie die Bewohner eines angrenzenden Hauses evakuiert und während des zweistündigen Einsatzes vom BRK-Rettungsdienst betreut. “In den darunterliegenden Wohnungen gab es keinen Wasserschaden”, berichtete der stellvertretende Kommandant Patrick Scherbaum und zeigte sich froh, dass zumindest die anderen Hausbewohner am Nachmittag zurück in ihr Heim konnten.
Nach erstem Stand der Ermittlungen war das Feuer in der Küche der Dachgeschosswohnung ausgebrochen. Die Kripo Schweinfurt hat die Sachbearbeitung des Brandfalls bereits von der Haßfurter Polizei übernommen. Die Höhe des Sachschadens kann zur Stunde noch nicht genau beziffert werden.
Bericht / Fotos: Christian Licha
Alarmierungszeit: | Dauer: | Alarmierte Einsatzkräfte: |
11.06.2021 11:30 Uhr | ca. 3 Std | FF Zeil, FF Schmachtenberg, FF Ziegelanger, FF Sand, BRK, Polizei |
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Einsatz für den Gerätewagen Atemschutz/Strahlenschutz
Zu einem Brand der Alarmstufe B4 alarmierte die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt am Donnerstagnachmittag zahlreiche Feuerwehren. Auf dem Gelände des Kreisabfallzentrums Wonfurt brannte es in einem Bunker, in dem Restmüll gelagert wird.
Kurz nach 14:30 Uhr fuhren die Freiwilligen Feuerwehren aus Wonfurt, Steinsfeld, Unterschwappach, Hainert, Haßfurt und Zeil mit insgesamt rund 60 Einsatzkräften die Örtlichkeit an. Aus dem Restmüllbunker quoll dichter Rauch. Wie die Wonfurter Einsatzleiterin Cornelia Klaus berichtete, war das Feuer schnell unter Kontrolle und wurde durch Atemschutztrupps gelöscht. Etwas schwieriger gestalteten sich die Nachlöscharbeiten, musste doch der Restmüll mittels Bagger und Radlader auseinandergebreitet werden, um an die letzten Glutnester zu kommen. Zwischendrin loderten immer wieder mal die Flammen auf. Nach rund eineinhalb Stunden war der Einsatz beendet.
Vor Ort war auch die Unterstützungsgrppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) sowie THW-Fachberater Sebastian Böhm. Kreisbrandrat Ralf Dressel, die Kreisbrandinspektoren Peter Pfaff und Georg Pfrang sowie einige Kreisbandmeister machten sich ebenfalls ein Bild der Lage. Abgesichert wurde der Einsatz durch das Rote Kreuz, das mit dem Einsatzleiter Rettungsdienst, Stephan Schneider, und zwei Rettungswagen im Kreisabfallzentrum war. Durch den Rauch wurde ein Arbeiter leicht verletzt und musste mit einer Augenspülung behandelt werden.
Bericht / Fotos: Christian Licha
Alarmierungszeit: | Dauer: | Alarmierte Einsatzkräfte: |
10.06.2021 14:32 Uhr | ca. 1,5 Std | FF Zeil, FF Wonfurt, FF Steinsfeld, FF Unterschwappach, FF Hainert, FF Haßfurt, BRK, Polizei |
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Großeinsatz: Ausgedehnter Wohnungsbrand in Mehrfamilienhaus – Personenrettung mit Leitern
Ein anfänglich als Zimmerbrand gemeldetes Feuer in einem Mehrfamilienhaus entwickelte sich am frühen Samstagmorgen zu einem Großeinsatz zahlreicher Feuerwehren aus dem Maintal. Zwei Personen mussten aus ihren Dachgeschosswohnungen gerettet werden.
Um 3:30 Uhr alarmierte die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt die Freiwilligen Feuerwehren aus Sand, Zeil und Limbach in die Marienstraße. Dort schlugen hohe Flammen aus einer Wohnung im ersten Obergeschoss, die auch schon auf das Dach übergegriffen hatten. Der Sander Kommandant und Einsatzleiter Andreas Winkler erkannte sofort den Ernst der Lage und ließ umgehend weitere Kräfte der Feuerwehren aus Knetzgau und Ebelsbach nachfordern.
An erster Stelle stand natürlich die Personenrettung. Zwar hatten sich meisten der Bewohner des Sechs-Familienhauses bereits eigenständig ins Freie begeben, die Mieter der beiden Dachgeschoss-Wohnungen waren jedoch von den Flammen eingeschlossen. “Die Rettung mit der Steckleiter gestaltete sich schwierig, weil der Platz nicht gegeben war”, beschrieb Andreas Winkler das Geschehen am Einsatzort und fügte hinzu: “Deshalb mussten wir mit dem Steckleiterteil auf ein Garagendach, um von da aus eine weitere Leiter aufzustellen und die Person aus dem Dachgeschoss zu retten”. Nach Eintreffen der Drehleiter aus Zeil wurde damit auf der anderen Hausseite, ebenfalls aus einer Dachgeschoss-Wohnung, eine weitere Person aus dem brennenden Haus befreit.
Danach wurde das Feuer von zwei Seiten mit den Drehleitern aus Zeil und Ebelsbach von außen gelöscht, während Atemschutztrupps zum Innenangriff übergingen. Anfänglich bestand die Gefahr des Durchzündens des Feuers, das wahrscheinlich einen Vollbrand des Daches nach sich gezogen hätte. Der Brand war aber dann doch schnell unter Kontrolle, jedoch gestalteten sich die Löscharbeiten langwierig. Insgesamt 120 Feuerwehrleute, davon rund 30 Atemschutzgeräteträger zeigten beste Leistung und das obwohl seit rund einem Jahr wegen der Pandemie keine Übungen mehr stattgefunden haben, so Einsatzleiter Winkler. Ebenfalls am Einsatzgeschehen beteiligt war die Feuerwehrführung mit Kreisbrandrat Ralf Dressel, Kreisbrandinspektor Georg Pfrang und Kreisbrandmeister Thomas Neeb.
Zwei Hausbewohner im Alter von 71 und 26 Jahren wurden verletzt und mit einer Rauchgasintoxikation durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht. Neben einem Notarzt waren Rettungswagen des Roten Kreuzes aus Haßfurt, Eltmann und Hofheim sowie der Johanniter Schweinfurt vor Ort.
Nachdem bereits schon vorher einige Feuerwehren aus dem Einsatz herausgelöst wurden, konnte auch die Feuerwehr Sand nach fast sechs Stunden Einsatzdauer ihre Arbeit beenden. Die Kriminalpolizei Schweinfurt hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen, zur der bislang aber keine Erkenntnisse vorliegen. Auch Angaben zur Höhe des Sachschadens konnten noch keine gemacht werden. Durch die Zerstörungkraft des Feuers und das Löschwasser ist das Haus momentan nicht bewohnbar. Die Bewohner des Hauses sind zwischenzeitlich bei Verwandten und Bekannten untergekommen.
Viele Sander Bürger zeigen sich betroffen vom Schicksal der Hausbewohner. Zweiter Bürgermeister Julian Müller postete Samstagmittag in der Facebookgruppe “Sander helfen Sander”, dass ihn einige Anfragen bezüglich Unterstützungsmöglichkeiten erreicht haben. “Wir werden am Montagmorgen ein Spendenkonto für die Betroffenen einrichten und die Daten dann dementsprechend mitteilen. Es wird auch die Möglichkeit für Sachspenden geben, woran Bedarf besteht und wo es Abgabemöglichkeiten gibt, teile ich euch noch mit”, so der junge Kommunalpolitiker.
Bericht / Fotos: Christian Licha
Alarmierungszeit: | Dauer: | Alarmierte Einsatzkräfte: |
15.05.2021 03:30 Uhr | ca. 4 Std | FF Zeil, FF Sand, FF Limbach, FF Knetzgau, FF Ebelsbach, BRK, Polizei |
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Kleinbrand beim Bahndamm
Zu einem Kleinbrand im Freien wurde die Feuerwehr Zeil am 10.05.21 gegen 18:40 Uhr alarmiert. Das Feuer am Bahndamm wurde von einem Zugführer an die Leitstelle gemeldet. Da der Feuerwehr Zeil nur die Kilometerangabe gemeldet wurde teilten sich die zwei wasserführenden Fahrzeuge auf und suchten die Strecke in beide Richtungen ab. Das Feuer wurde schnell gelöscht und ein größerer Flächenbrand verhindert.
Alarmierungszeit: | Dauer: | Alarmierte Einsatzkräfte: |
10.05.2021 18:40 Uhr | ca. 1 Std | FF Zeil |
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Brand in Zell am Ebersberg
Knetzgau / Zell a. E., Lkr. Haßberge. “Die Funken sprühten aus dem Dachstuhl”, beschrieb ein Feuerwehrmann die Lage, die sich in der Nacht auf Montag der Freiwilligen Feuerwehr Zell am Ebersberg auf der Anfahrt bot. Um 0:47 Uhr wurde durch die Integrierte Leitstelle (ILS) Schweinfurt ein großes Aufgebot an Einsatzkräften in die Adelmannstraße alarmiert. Dort stand ein älteres Nebengebäude, ähnlich einer Scheune, in Flammen.
Unterstützung erhielten die Zeller von den Feuerwehren aus Knetzgau, Oberschleichach und Zeil. Hierbei leistete die Drehleiter aus der Fachwerkstadt gute Dienste, da der Brandherd im rückwärtigen Teil des Gebäudes nur schwer erreichbar war. Dennoch bahnten sich einige Trupps mit Atemschutz den Weg durch das unwegsame Gelände, um auch vom Boden aus das Feuer zu bekämpfen. Vom Korb der Drehleiter aus mussten Teile der Dachabdeckung mit einem Abrisshaken abgetragen werden. Schließlich kam auch die Wärmebildkamera zum Einsatz, um versteckte Glutnester aufzuspüren.
Großer Sachschaden entstand offensichtlich nicht, weil das Nebengebäude sowieso in nächster Zeit abgerissen werden soll, wie es an der Einsatzstelle hieß. Das auf dem Grundstück befindliche Wohnhaus ist momentan unbewohnt. Dennoch war der Brandausbruch in der eng bebauten Straße sehr gefährlich. “Wir sind froh, dass wir Schlimmeres verhindern konnten. Wenn der Brand nicht so rechtzeitig entdeckt worden wäre, hätte das Feuer auch auf andere Gebäude übergreifen können”, sagte der Zeller Kommandant Sven Höhn, der auch als Einsatzleiter fungierte. Neben insgesamt rund 50 Feuerwehr-Einsatzkräften waren auch Kreisbrandinspektor Georg Pfrang und Kreisbrandmeister Bernhard Finger in das Geschehen involviert.
Die Zeller Hauptstraße war während des Einsatzes komplett für den Verkehr gesperrt. Die Feuerwehr leitete innerorts um, wobei sich das Verkehrsaufkommen wegen der momentan geltenden Ausgangssperre in Grenzen hielt. Nach knapp zwei Stunden konnten die auswärtigen Feuerwehren zu ihren Stützpunkten zurückkehren, während die Feuerwehr Zell noch eine Brandwache bis in die frühen Morgenstunden stellte. Auch der Rettungsdienst des BRK-Kreisverbandes Haßberge war vor Ort, musste aber glücklicherweise nicht eingreifen. Verletzte gab es keine.
Wie es zu dem Brand kommen konnte ist bislang unklar. Zumindest soll es wohl keine Elektroleitungen in dem Nebengebäude gegeben haben. Die Beamten der Polizeiinspektion Haßfurt übergaben noch in der Nacht die Einsatzstelle an die Kriminalpolizei Schweinfurt, die nun die Ermittlungen führt.
Bericht/Foto: Licha Media
Alarmierungszeit: | Dauer: | Alarmierte Einsatzkräfte: |
03.05.2021 00:47 Uhr | ca. 2 Std | FF Zeil, FF Zell, FF Knetzgau, Oberschleichach, BRK, Polizei |
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Ölspur am Tuchanger
Heute Morgen wurden wir zu einer gemeldeten Ölspur auf den Parkplatz vor dem Impfzentrum gerufen. Ein BMW verlor über mehrere Meter eine Flüssigkeit. Nach Eintreffen war schnell klar, dass es sich um Kühlwasser handelte und somit kein Eingreifen der Feuerwehr notwendig war.
Alarmierungszeit: | Dauer: | Alarmierte Einsatzkräfte: |
13.04.2021 08:13 Uhr | ca. 25 min | FF Zeil, Polizei |
- Super User
Kleintierrettung in 10 Meter Höhe: Happy End für junge Katze in Baum
Zeil am Main / Bischofsheim, Lkr. Haßberge. Das jämmerliche schreien einer Katze machte am Mittwochabend einen Zeiler Bürger, der zu Besuch im Stadtteil Bischofsheim war, auf die missliche Lage der Fellnase aufmerksam. Nahe des Ortseingangs saß ein Stubentiger in zehn Meter Höhe in der Astgabelung eines Baumes. Nachdem die Tierschutzinitiative Haßberge telefonisch nicht zu erreichen war, wie der Mann erzählte, sah er als letzten Ausweg nur noch die Rettung durch die Feuerwehr.
“Selbstverständlich retten wir nicht nur Menschen sondern auch Tiere”, sagte Kommandant und Einsatzleiter Tobias Hetterich, der zusammen mit 25 Einsatzkräften der Feuerwehren Zeil und Bischofsheim schnell vor Ort eintraf. Da der Einsatz der großen Drehleiter in der Baumreihe schwierig gewesen wäre, entschied sich Hetterich für eine Rettung mit der neuen dreiteiligen Schiebleiter. Bereits Ende Januar bei dem Großbrand eines Wohnhauses in Zeil erwies sich die Gerätschaft als sehr nützlich, als die Floriansjünger damit Menschenleben in letzter Sekunde retten konnten.
Gesichert mit Rettungsknoten und Rettungsleine stieg ein Feuerwehrmann die Leiter hinauf und brachte die Katze wieder auf die Erde. Auch wenn das anscheinend relativ junge Tier ansonsten recht zutraulich war, bedeutete der Transport im Arm des Ehrenamtlichen natürlich etwas Stress für das Tier. Sowohl die Katze als auch der Feuerwehrler überstanden die Rettungsaktion aber unverletzt.
Eine Familie aus Bischofsheim hat die schwarze Katze nun in ihre Obhut genommen. Der Anrufer, der den Alarm auslöste und selbst Katzenliebhaber ist, versprach der Feuerwehr sich mit einer großzügigen Geldspende erkenntlich zu zeigen, denn “alleine hätte es die Katze nicht nach unten geschafft”, zeigte sich der Mann überzeugt. Nach knapp einer Stunde war der tierische Einsatz beendet und die Bereitschaft wieder hergestellt.
Bericht + Foto: © Christian Licha
Alarmierungszeit: | Dauer: | Alarmierte Einsatzkräfte: |
24.02.2021 18:08 Uhr | ca. 25 min | FF Zeil, FF Bischofsheim |
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Brand in Sand / Gasgeruch in Zeil
Heute wurde unsere Drehleiter gegen 10 Uhr nach Sand zu einem Gebäudebrand B3 gerufen. Noch bevor wir ausgerückten, konnte von der Feuerwehr Sand Entwarnung gegeben werden. Es handelte sich lediglich um eine brennende Mülltonne. Somit blieben wir am Standort.
Nur einige Minuten später wurden wir in die Friedhofsstraße zu einem Gasgeruch gerufen. Vorort führten wir eine Gasmessung durch, die die Vermutung nicht bestätigte. Somit war auch dieser Einsatz beendet.
Alarmierungszeit: | Dauer: | Alarmierte Einsatzkräfte: |
27.01.2021 09:48 Uhr | ca. 25 min | FF Zeil, FF Limbach, FF Sand, BRK, Polizei |
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Brand Mehrfamilienhaus
Das Adrenalin schießt durch die Adern. Jetzt kommt es auf jede Sekunde an! Von der Integrierten Leitstelle Schweinfurt (ILS) alarmiert, schallt das Einsatzstichwort “Rauch aus Fenster, Personen in Gefahr” aus dem Funkrufmelder. Die ehrenamtlichen Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr Zeil stürmen aus ihrem Bett, in die bereitgelegte Einsatzkleidung hinein und ab geht es zum Feuerwehrgerätehaus. In der Nacht zum Mittwoch war dieses Szenario gegen 1:30 Uhr wieder einmal Wirklichkeit geworden.
Am Einsatzort in der Bamberger Straße stellte sich die Lage aber noch ernster dar, als zunächst angenommen. Auch Kreisbrandmeister David Amling sah schon bei seiner Anfahrt, dass wohl ein größerer Einsatz bevorsteht: “Wenn man in der Nacht dunkle Rauchwolken über dem Einsatzort erkennen kann, dann ist das Einsatzszenario schon sehr ernst”. Der Hauseingang des Mehrfamilienhauses und die rückwärtige Seite des Gebäudes standen bereits in Flammen. “Erste Priorität hatte für uns die Personenrettung”, sagte Kommandant Tobias Hetterich, der auch die Einsatzleitung inne hatte. Die Bewohner waren in Panik, standen am Fenster und riefen um Hilfe. Zwei Personen aus dem ersten Obergeschoss wurden mit einer Steckleiter gerettet, während für eine andere Person im Dachgeschoss der Einsatz der Drehleiter notwendig war. Alle drei Bewohner im Alter von 16, 19 und 59 Jahren erlitten eine Rauchgasinhalation. Sie wurden durch den BRK-Rettungsdienst sowie einer Notärztin medizinisch erstversorgt und anschließend mit zwei Rettungswagen zur weiteren Behandlung und Überwachung in eine Klinik eingeliefert. Lebensgefahr bestand nicht. Eine vierte Bewohnerin im Alter von 27 Jahren wurde ambulant behandelt.
Dass er sich auf sein Team verlassen kann, weiß Tobias Hetterich. Und auch das moderne technische Gerät und zweckmäßige Einsatzfahrzeuge ist in der Fachwerkstadt selbstverständlich vorhanden. Seit dem Notruf waren nur zehn Minuten vergangen bis alle Bewohner gerettet und im Freien waren. Mit dieser sehr sportlichen Leistung konnten schwerere Verletzungen vermieden werden. Dass es nicht sogar tödlich für die Bewohner endete, haben sie den Rauchmeldern in dem Wohnhaus zu verdanken. Der leise “Killer”, nämlich das Kohlenmonoxid kann vom Menschen mit keinem Sinnesorgan wahrgenommen werden, erklärte der Kommandant. Immer wieder gebe es Fälle, bei denen Menschen im Schlaf an der Vergiftung sterben, ohne sie vorher zu bemerken. Auch zwei Hunde konnten durch die Bewohner rechtzeitig gerettet werden. Das Schicksal einiger Katzen, die sich im Dachgeschoss und im Keller befanden war vor Ort allerdings ungewiss.
Der zweite Schritt galt der Brandbekämpfung. Die Flamen breiteten sich rasend schnell auf den gesamten Dachstuhl aus. Mit zwei Atemschutztrupps im Innenangriff , mehreren Strahlrohren von außen und insgesamt drei Drehleitern aus Zeil, Haßfurt und Ebelsbach wurde der Großbrand bekämpft. Die Flammen schlugen zum Teil meterhoch aus den Fenstern, dichte dunkle Rauchwolken stiegen über dem Wohnhaus auf. Durch die Ziegeleindeckung des Daches gestalteten sich die Löschmaßnahmen langwierig und schwierig. Das Dach musste teilweise abgedeckt werden, um an den Brandherd zu gelangen. Es dauerte mehrere Stunden, bis das Feuer unter Kontrolle war. Durch den massiven Löscheinsatz konnte ein Übergreifen durch Funkenflug auf benachbarte Wohnhäuser vermieden werden. Als schließlich in den frühen Morgenstunden der Vollbrand soweit gelöscht war, wurde ein Bagger mit Greifarm eines benachbarten Recyclingbetriebes eingesetzt um das komplette Dach abzureißen. Dies war notwendig um auch die letzten Glutnester ablöschen zu können.
Dass die Kameraden der Feuerwehr zusammenhalten, egal aus welchem Ort sie kommen, ist eine Selbstverständlichkeit für sie. Insgesamt 100 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Zeil, Schmachtenberg, Ziegelanger, Haßfurt, Ebelsbach und Sand kämpften gemeinsam gegen die Flammen. Zwei Fachberater des Technischen Hilfswerkes (THW) Haßfurt unterstützen die Feuerwehrkräfte mit ihrem umfangreichen Wissen in Sachen Bautechnik. Das Bayerische Rote Kreuz war ebenso mit einem Großaufgebot vor Ort. Insgesamt fünf Rettungswagen aus Haßfurt, Hofheim, Eltmann und Zeil sowie zwei Notärzte aus Haßfurt und Hofheim. Im Laufe des Einsatzes wurden zudem die ehrenamtlichen Schnelleinsatzgruppen Betreuung, Verpflegung und Transport 1 nachalarmiert, die ihre Verpflegungsstation in der Lagerhalle eines in der Nähe liegenden Malerbetriebes einrichteten, dessen Inhaber unkompliziert seine Räume zur Verfügung stellte. Auch die Polizeiinspektion Haßfurt war mit Unterstützungskräften und mehreren Streifen im Einsatz. Noch in der Nacht kam auch die Kriminalpolizei zum Unglücksort, um mit ersten Ermittlungen zu beginnen. Offensichtlich ist das Feuer im hinteren Bereich des Hauses ausgebrochen. Die Ursache dafür stand jedoch zunächst noch nicht fest.
Bürgermeister Thomas Stadelmann eilte zum Einsatzort um sich selbst ein Bild des Schadensausmaßes zu machen. Das Wohnhaus in der Nähe zum Bahnhof ist dem Stadtoberhaupt nach eigenen Angaben selbst bekannt, als Kind sei er des Öfteren dort gewesen. Das Haus dürfte nach Stadelmanns Worten aus der Zeit um die 1920er-Jahre stammen. Seinen ausdrücklichen Dank sprach der Bürgermeister allen Einsatzkräften aus, die noch Schlimmeres verhindert haben und 365 Tage im Jahr rund um die Uhr für das Wohl der Allgemeinheit bereitstehen. Das sei bei weitem keine Selbstverständlichkeit seine Freizeit zu opfern, so Stadelmann. Auch von den Investitionen in die Feuerwehr zeigte sich er sich überzeugt: “Jeder Cent der in die Feuerwehr gesteckt wird, ist richtig investiert”. In diesem Zusammenhang erinnerte Kreisbrandinspektor Peter Pfaff, der gleichzeitig auch Zeils dritter Bürgermeister ist, an die Diskussionen im Stadtrat als es vor einigen Jahren um die Beschaffung einer neuen Drehleiter ging. Die Anschaffung des neuen Fahrzeuges sei schlussendlich die richtige Entscheidung gewesen. “Spätestens beim heutigen Einsatz hat sich unsere Drehleiter voll bezahlt gemacht”, so Pfaff.
Die Löscharbeiten dauerten bis in die Mittagsstunden des Mittwochs, Gleichzeitig war auch die Bamberger Straße und der Mittelweg im Bereich des Einsatzortes für den Verkehr komplett gesperrt. Nachdem das Dach des Hauses komplett abgetragen war, wurde noch einige Stunden eine Brandwache gestellt. Insgesamt waren somit die Floriansjünger über 13 Stunden gefordert.
+++UPDATE+++
Die Polizei Unterfranken hat in einer Pressemitteilung die vermutliche Ursache für den verheerenden Brand in Zeil am Main mitgeteilt. Darin heißt es, dass die Brandfahnder der Schweinfurter Kripo den Brandort am Mittwoch besichtigten. Demnach dürfte die Ursache im Zuge der Entsorgung von noch nicht erkühlten Glut- und Ascheresten liegen. Der Sachschaden wird auf gut eine halbe Million Euro geschätzt.
Bericht/Fotos: Christian Licha
Alarmierungszeit: | Dauer: | Alarmierte Einsatzkräfte: |
27.01.2021 01:32 Uhr | ca. 15 Std | FF Zeil, BRK, Polizei |